Die Gegnerschaft kritisiert einerseits den Prozess und andererseits die Absicht die Burgunwiese „leichtfertigt“ zu überbauen.
Zum Prozess finden sie, dass man der Bevölkerung eine Auswahl für die weitere Verwendung zur Verfügung stellen sollte. Dieses Anliegen wurde erreicht: Sie können entscheiden ob das gesamte Areal zum Park werden soll (und damit aber keine Lösung für das neue Pflegezentrum vorliegt) oder ob auf der Burgunwiese die das neue Pflegezentrum gemäss der vorliegenden Projektstudie realisiert werden kann und dazu trotz allem ein grosszügiger Park entsteht. Eine Variantenabstimmung gibt es also nun, allerdings gibt es halt trotzdem viele gute Gründe für das eine und viele Gründe gegen die andere Variante.
Die Gegnerschaft hat zudem das Gefühl, die Burgunwiese würde „leichtfertigt“ überbaut und die Gesamtentwicklung wäre nicht berücksichtigt. Diese Argumentation hat eine gewisse Ironie, so stecken in den Planungen zum Pflegezentrum im Gegensatz zur Burgunpark-Initiative ein Vielfaches an Meinungen, Abwägungen und Überlegungen aus allen politischen und fachlichen Lagern. Ist es nicht zu einem gewissen Grad paradox, dass man einerseits aus raumplanerischen Gründen (also zum Zwecke des haushälterischen, schonenden Umgangs mit unserem Boden ausserhalb des Siedlungsgebiets) überall in der Schweiz Baulücken schliessen will, die Burgunwiese aber als möglichst „grosse grüne Lunge“ zu einem riesigen Park machen möchte? Wann würde man von einer Baulücke sprechen, wann von einer unüberbauten Freifläche? Einem unüberbauten Areal? Wann überhaupt noch von Siedlungsgebiet? Es hat so seine Willkürlichkeit. Die Burgunpark-Initiative jedenfalls dürfte den Grünräumen und der Ökologie aller Voraussicht einen Bärendienst erweisen. Spätestens seit bekannt ist, dass auch das Schindlergut-Areal nach Wegzug des jetzigen Pflegezentrums zu einem Park werden soll.
Wichtig ist, dass die Grünräume A) zu Naherholungszwecken für die Bevölkerung vorhanden sind und dass B) diese Grünräume die ökologischen Funktionen und Vernetzung der im Siedlungsgebiet ansässigen Spezies sicherstellen. Für beides reicht die Grösse des geplanten, ziemlich grosszügigen Stadtparks neben dem Pflegezentrum problemlos aus (Ja, für grosse Tiere wie Rehe oder Wildschweine bräuchte es eine grössere Fläche aber dafür ist ein Stadtpark nicht da). Mehr noch: Durch die Annahme der Burgunpark-Initiative würde man zwar einen grossen Grünraum auf der Burgunwiese schaffen, jedoch würde man dadurch die durchgehende ökologische Vernetzung ins Zentrum und weiter gefährden, weil allenfalls das Areal „alter Werkhof“ für das neue Pflegezentrum überbaut würde und praktisch kein Platz für Grünelemente bliebe. Eine nachhaltige Planung fördert ein dezentrales Netzwerk an vernetzten Grünräumen, was mit dem Projekt Pflegezentrum und Stadtpark besser erreicht werden kann als mit der Burgunpark-Initiative.
Zuletzt zur „Leichtfertigkeit“: Ist es nicht viel eher „leichtfertig“ gedacht, wenn man dem neuen Pflegezentrum – und damit auch der zukünftigen Bewohnerschaft – den besten Standort nehmen will und die Erneuerung des ersatzwürdigen Pflegezentrums ganz bewusst auf die lange Bank schiebt? Damit auch noch eine Abwertung der Gesamtplanung aus ökologischer Sicht provoziert? Und das alles zu einem grossen Teil nur deshalb weil man mit dem Prozess und dem Vorgehen des Gemeinderats – ob gerechtfertigt oder nicht – unzufrieden ist? Wäre das verhältnissmässig?